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Version vom 5. März 2020, 07:45 Uhr


Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten im Saarland

Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten im Saarland

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Zur Anwendung „Hochwasserschutz “

Beschreibung

Hochwasser ist als Teil des natürlichen Wasserkreislaufs ein Naturereignis. Ob dieses zur Katastrophe wird, hängt einzig und allein von der menschlichen Nutzung der betroffenen Flächen ab. Die hier vorgestellten Informationen sollen den Betroffenen helfen, ihre Gefährdung zu erkennen und bei Bedarf geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten. Die wichtigsten Werkzeuge dafür sind Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten.
Hochwassergefahrenkarten stellen dabei für ein bestimmtes Ereignis die überfluteten Flächen und deren Wassertiefe dar. Hochwasserrisikokarten bilden die vorherrschende Nutzung der gefährdeten Flächen ab und liefern zusätzliche Informationen wie die Zahl der betroffenen Einwohner oder die Lage von Schutzgebieten und relevanten Industriebetrieben. Beide bauen auf hydraulischen Berechnungen des Hochwasserabflusses im Gewässer und seinem Vorland auf. Für die Berechnung des Wasserstands stehen je nach Komplexität der Strömungsverhältnisse ein- und zweidimensionale Modelle zur Verfügung. Die Genauigkeit wird daher durch die verfügbaren Datengrundlagen und die Modelltechnik eingeschränkt.

Verfügbare Karten im Saarland
Auf den Karten werden unterschiedliche Szenarien abgebildet: das hundertjährliche Hochwasser ist ein Ereignis, das im Mittel einmal in 100 Jahren auftritt. Es kann aber auch schon nächste Woche und im nächsten Jahr wieder auftreten. Das Extrem-hochwasser übersteigt dieses Ereignis nochmals um mehrere Zentimeter und kann durch noch stärkere Niederschläge, die Verlegung von Brücken und Verrohrungen oder das Versagen von Schutzanlagen eintreten. Da die Kartenerstellung mit erheblichem Aufwand verbunden ist, werden erst Ende des Jahres 2013 für alle Risikogebiete Karten zur Verfügung stehen.

Gefahrenkarten
Die Wassertiefe wird in den Gefahrenkarten in fünf Stufen mit unterschiedlichen Blautönen dargestellt. Die gleichen Stufen in Gelbtönen kennzeichnen Gebiete hinter Hochwasserschutzanlagen, im Fall Ottweiler beispielsweise an der Ziegelhütte. Damit soll auf das Restrisiko hinter Dämmen und Deichen aufmerksam gemacht werden, denn auch diese Flächen werden bei einem Versagen der Schutzeinrichtung überflutet. Neben kartografischen Hintergrundinformationen sind auch Hochwasserschutzanlagen und Brücken dargestellt. Im Stempelfeld ist außerdem der Wasserstand am zugehörigen Pegel angegeben, bei dem mit einer Überflutung im dargestellten Ausmaß gerechnet werden muss. Damit können sich die Betroffenen anhand der Vorhersagen des Hochwassermeldezentrums rechtzeitig auf die drohende Gefahr einstellen.

Risikokarten
In der Hochwasserrisikokarte wird nun nicht mehr die Wassertiefe dargestellt, sondern die Landnutzung der überschwemmten Flächen. Dazu wird die vom Hochwas-ser betroffene Fläche je nach Nutzungsart (bspw. Landwirtschaft, Siedlung, Grünflächen) eingefärbt. Deichgeschützte Gebiete sind schraffiert dargestellt. Darüber hin-aus sind noch Schutzgebiete und Industriebetriebe, von denen bei Hochwasser eine Gefährdung für die Umwelt ausgehen kann (sog. IVU-Anlagen), abgebildet. In Abhängigkeit der überfluteten Siedlungsfläche wurde für jeden Ortsteil die Zahl der po-tenziell betroffenen Einwohner abgeschätzt und als Symbol und Zahl in den Karten abgedruckt. Die Ziegelhütte in Ottweiler ist zum Beispiel wieder durch den Damm geschützt. Beim Extremhochwasser würde aber auch dieser überströmt und Siedlungsflächen in der Stadt eingestaut.

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Zum Weiterlesen

Ansprechpartner

Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
Referat E2 "Hochwasserschutz"
Dr. Manuela Gretzschel
E-Mail-Kontakt
Telefon: +49 681 501-4773